Familienleben mit Vitsœ
Seit fast 20 Jahren wächst Vitsœ stetig mit einer Londoner Familie mit.
Worte: Vitsœ
Fotos: Anton Rodriguez
Terrier Bailey wacht am Erkerfenster von Guy und Katherines Zuhause im Norden Londons. Er bellt aufgeregt, als es an der Haustür klingelt. In der Eingangshalle finden sich die typischen Spuren eines trubeligen Familienlebens: Mäntel und Schultaschen in Hülle und Fülle, Fußballschuhe, Hundeleinen, die am Treppengeländer baumeln, während Bailey um sie herum jagt.
Guy and Katherine haben den traditionellen viktorianischen Grundriss des Erdgeschosses an ihren Lebensstil angepasst und die Vorder- und Hinterzimmer zu einem einzigen offenen Raum zusammengeführt. Sie wussten, dass die historischen Details des Hauses nicht hinter ihren Vitsoe-Regalen verschwinden würden. Oberhalb der Sockelleisten angebracht, bietet ihnen das 606 reichlich Stauraum und wahrt zugleich den weitläufigen Charakter des Hauses. Ihr Regalsystem ist voll mit Büchern, Fotos, Sportmedaillen, Postkarten und Familienerinnerungen. Guy kaufte die meisten Elemente bereits 1998, um seine riesige Musik-Sammlung und sein Stereo-Equipment zu organisieren. Inzwischen hat sich sein ursprüngliches System in ein ständig wachsendes Abbild ihres Familienlebens verwandelt.
Guy erzählt: „Die Wohnung, in die Katherine und ich in den späten 90ern zogen, war Teil eines umgebauten Fabrikgebäudes mit Blick auf den Clissold Park in Stoke Newington. Sie war vollgestopft mit CDs, überdimensionalen Bildbänden und Platten. Vitsœ kannte ich aus den meisten der Designfirmen, für die ich arbeitete. Für mich waren die Möbel ein verbindendes Element, eine Art gemeinsame Sprache der Kreativindustrie. Als ich mein 606 kaufte, wusste ich, dass ich irgendwann umziehen und das Regalsystem mitnehmen würde – was ich dann ja schließlich getan habe.“
Vor der Geburt ihrer beiden Kinder achtete das Paar sehr sorgsam auf die Möbel. Aber mit den unvermeidlichen Kratzern und Schrammen, die zum Leben mit Kleinkindern gehören, änderte sich ihre Einstellung: Sie waren es bald leid, Iris’ Schaukelstuhl von den Schränken wegzuziehen oder Hector davon abzuhalten, seinen Fußball gegen die Schubladenfronten zu schießen. Sie überlegten, bei Vitsœ Ersatz für die geschundenen Regalteile zu bestellen, entschieden sich aber schließlich dagegen – weil mit den kleinen Makeln auch ihre Erinnerungen verschwunden wären. Katherine hätte das Gefühl gehabt, einen Teil ihrer Familiengeschichte auszulöschen: „Wir haben gemerkt, dass es keinen perfekten Lebensstil gibt – das wirkliche Leben kommt ständig dazwischen.”
Katherine ist fest von der Idee überzeugt, Möbel fürs Leben zu kaufen: „Eigentlich ist es nichts anderes als das, was schon unsere Großeltern taten. Als sie geheiratet haben, kauften sie Dinge, die ihnen ewig bleiben würden. Wir hatten über Jahrzehnte das gleiche Bett und Sofa – klar, sie waren teuer, aber die Investition hat sich gelohnt. Die Leute haben uns auch gefragt, was unsere Vitsœ-Möbel gekostet haben, aber mir war das nie unangenehm. So wie ich es sehe: billig kaufen, zweimal kaufen.”
Die beiden eingefleischten Fußball-Fans (Guy und Hector) können dank Vitsoe ihr unansehnliches TV-Equipment verbergen. „Ich finde es großartig, dass wir die Sky Box und die Playstation verstecken können. Natürlich würden wir nichts mehr lieben als ein Haus, das immer ordentlich und sauber aussieht, mit sorgfältig ausgewählten Objekten auf unseren Regalen. Aber je älter wir werden, desto unmöglicher wird es – inzwischen haben wir aufgegeben! Unsere Schubladen sind voll von Buntstiften, Fahrradbeleuchtung und Krimskrams. Wir machen uns keine Gedanken mehr darüber, wie wir unsere Vitsœ-Möbel nutzen. Selbst vollgestopft mit all unserem Zeug schafft es das Regal immer noch, den Raum größer aussehen zu lassen.”
Ihre elfjährige Tochter Iris hat sich auch bereits eine Meinung zu Dieter Rams’ Möbeldesigns gebildet und erklärt stolz: „Ich habe meinen Eltern gesagt, dass ich mir Vitsœ-Regale wünsche, wenn ich groß bin – ich hab’ auch schon gefragt, ob ich ihre haben kann, wenn sie tot sind. Und unser Hund Bailey liebt es, dass die Regale über dem Boden schweben und er darunter Platz zum Schlafen hat.“
Nachdem Guy und Katherine fast zwanzig Jahre in ihrem Zuhause mit dem System gelebt haben, war es für sie selbstverständlich, auch ihr Designbüro Studio Small mit Vitsœ einzurichten. „Um ehrlich zu sein, können wir uns heute gar nicht mehr vorstellen, wie wir es ohne geschafft haben! Wir haben ein wandmontiertes System für Bücher, ein verspanntes System als Trennwand für den Konferenzraum und einen Präsentationsbereich, in dem wir Kunden unsere Arbeit zeigen. Unsere Vitsœ-Planer haben uns sogar auf die Idee gebracht, mit Magneten Skizzen und Blaupausen aufzuhängen.“
Für Guy liegt die Langlebigkeit des 606 in seiner Wandelbarkeit: „Das [Regalsystem] wird nie langweilig, weil es einfach funktioniert. Selbst wenn bei uns zuhause Chaos herrscht, sieht alles immer organisiert und geordnet aus. Was als Ort für meine Platten begann, ist zu einem Dokument unseres Lebens geworden.”