Der Weg nach Royal Leamington Spa: ein Baukastensystem
Unsere Referenzen für die Ausschreibung: bewährte Systeme aus der Vergangenheit
Von Mark Adams,
Geschäftsführer
Im Jahr 2013 – mit Aussicht auf einen Bauplatz und einer Idee für die Finanzierung – haben wir eine Ausschreibung für die Gestaltung und Konstruktion von Vitsœs neuem Zuhause in Royal Leamington Spa veröffentlicht.
Nach der Erläuterung von „Darwins Enträtselung des Evolutionsprozesses durch die natürliche Selektion“ und ihrer Verbindung zu „Vitsœs tiefgehendem Verständnis von Systemdenken“ ging es uns darum, die Bedeutung von Vertrauen, Zusammenarbeit und Altruismus in Vitsœs Arbeitsweise herauszustellen.
Der Schluss lautete: „Vitsœ wünscht sich ein unaufdringliches, schlichtes Gebäude, das die Frage provoziert: ‘Warum werden nicht mehr solcher Gebäude gebaut? Sollten nicht mehr Menschen so denken? Sieht nicht so gesunder Menschenverstand aus?’“
Als Gründungsmitglied des EPSRC-Zentrums für industrielle Nachhaltigkeit an der Universität Cambridge wurde Vitsœ in dieser frühen Phase von einem akademischen Team unterstützt. Beispielsweise wurde uns geraten, das Projekt entgegen des ersten Impulses nicht für ein Zertifizierungsschema für Nachhaltigkeit zu registrieren, um flexibler zu bleiben.
Das Gebäude sollte gründlich durchdacht, robust und anpassungsfähig sein. Nicht nur sollte es wenig Energie verbrauchen, das Wohlergehen seiner Nutzer sollte im Zentrum stehen. Ausblicke, natürliches Licht, natürliche Belüftung und natürliche Materialien wurden als wesentlich erachtet. Und natürlich sollte das Kriterium der Langlebigkeit jede gestalterische Entscheidung tragen.
Es wird wohl niemanden überraschen, dass Vitsœs Vision für ein solches Gebäude auf einem Baukastenprinzip beruhte. Scheunen mit Cruck-Konstruktionen, Joseph Paxtons Kristallpalast und von Norden beleuchtete Fabrikgebäude waren Bezugspunkte für Bautechnik und Gebäudeform.
Ein neu entwickeltes Buche-Furnierschichtholz (LVL), das gerade in die Produktion gehen sollte, und ein Aluminium-Holz-Verbindungssystem, das eine Gruppe Akademiker entwickelt hatte, wurden als grundlegende Komponenten des Gebäudes definiert.
Vitsœs treue und stets hilfsbereite Kunden standen uns mit klugem Rat zur Seite, um ein Weltklasse-Team zusammenzustellen, das unter anderem einen Yachtdesigner, einen Baustatiker, einen Umwelt- und Gebäudeingenieur und einen Landschaftsarchitekten umfasst. Alle arbeiten gewöhnlich an prestigeträchtigeren Projekten, waren aber persönlich von der Ausschreibung überzeugt und arbeiteten gemeinsam die Umsetzung aus.
Dank der großen Unterstützung der örtlichen Gemeinde konnten Planungs- und rechtliche Hindernisse überwunden werden, sodass im Oktober 2016 die Arbeit vor Ort beginnen konnte.